Erste Vereinsarbeit
Neuer Schon das Winterprogramm 1924/25 umfasste Lang-, Sprung- und Geländeläufe, sowie Hindernisrennen und Damenläufe. Allerdings mussten sich die jungen Skiläufer in den ersten Jahren mit sehr mangelhaften Ausrüstungen abplagen. Die Skier fertigte man selbst an und verwendete dazu Eschenholz. An Stelle der „Schneeschuhe“ mit aufgenagelten Schuhen führte Hauptlehrer Mauch die neuaufgekommenen Bindungen ein.
Zum damaligen „Sportdress“ gehörten oft Kanonenstiefel, 2,40 m lange Ski mit „Bratwurststecken“ und zugeschnürte Hosen. Daher der Ausspruch einer Freiburgerin auf dem Feldberg: „Aussehen wie die Vagabunden, aber fahren wie die Alpinen“.
Man versuchte, für die einzelnen Sportarten die besten Skier herzustellen, die Lauftechnik zu verbessern und für nächtliche Skifahrten Karbidbeleuchtungen zu verwenden. Auf den Rennstrecken gab es oft Pannen. Deshalb trugen die Läufer meist Hammer, Nägel und Draht bei sich, um die erforderlichen Reparaturen während der Wettkämpfe beheben zu können. Auf die anstrengenden Dauerlaufstrecken über 30 km oder 50 km nahm man die kräftigste Bauernkost, nämlich Schnaps und Speck im Rucksack mit. Nicht selten stärkte man sich vor dem Start mit einem Schluck Kirschwasser. Zähigkeit und Ausdauer zeichneten die Skiläufer aus, und was ihnen an Technik und Taktik fehlte, ersetzten sie durch Kraft und Energie. Technische Feinheiten erlernten sie erst später von Medizinstudenten auf dem Feldberg. Der Skisport verlangte damals große persönliche Opfer von seinen Mitgliedern, die finanziell ganz auf sich angewiesen waren.
Bei den Wettkämpfen und in geselliger Runde im „Engel“ hielten die Skiläufer wie Pech und Schwefel zusammen. Eine sagenhafte Kameradschaft bei stets leerer Geldbörse, in vielen Erzählungen überliefert, prägte das erste Jahrzehnt des Vereins. Die Aktiven waren gegen Unfälle versichert.
Als Hauptlehrer Mauch 1928 von der Schule im Sägendobel versetzt wurde, übernahm Engelwirt Oskar Waldvogel, ein eifriger Förderer des Skisports, als Vorsitzender den Verein. Im Herbst 1929 entstand der erste „Sprunghügelbau“ am Eckjörgenberg, der Sprünge bis zu 24 Metern zuließ. In den 30er Jahren hat der Skiclub beim Heitzmannshäusle auf Holzstützen eine Sprungschanze errichtet, die für Wettkämpfe benutzt wurde. Einer der besten Springer war damals Max Rohrer (geb. 1920) vom Steingrubenhäusle.
Vom Gründungsjahr 1924 an wurden am Stefanstag im Vereinslokal „Zum Engel“ Weihnachtsfeiern mit Theateraufführungen, Gabenverlosungen und Christbaumversteigerungen veranstaltet. 1930 gründete man eine Jugendgruppe und eine Vereinskapelle.